Abwasserbauwerke
Schädigungen durch chemische und biologische Prozesse
Abwasserbauwerke besitzen unter dem Gesichtspunkt der Dauerhaftigkeit eine exponierte Stellung im Stahlbetonbau, da diese Bauwerke einer Vielzahl unterschiedlicher und teilweise sehr scharfer Beanspruchungen ausgesetzt sind. Speziell im Kläranlagenbau treten aufgrund der unterschiedlichen chemischen sowie biologischen Klärprozesse, die je nach Verfahrenstechnik stark variieren können, sehr vielfältige Dauerhaftigkeitsprobleme auf. Unter den heutzutage üblichen Randbedingungen haben sich jedoch einige Schädigungsmechanismen als typisch für den Kläranlagenbau herauskristallisiert. Dennoch wird sowohl beim Neubau als auch bei der Instandsetzung diesen Phänomenen oft nicht sensibel und konsequent genug begegnet.
Angriff durch biogene Schwefelsäurekorrosion
Im Wesentlichen ist dabei die Frost-Tausalzbeanspruchung, kombiniert mit einer Verschleißbeanspruchung der Räumerlaufbahnen sowie der chemische Angriff des Abwassers auf die Betonoberfläche zu nennen. Während das Abwasser im Allgemeinen lediglich einen moderaten chemischen Angriff auf die Betonoberfläche ausübt, ist im Abwasserbau vor allem die biogene Schwefelsäurekorrosion im Gasraum (abgedeckte Behälter, Rohrleitungen,…) über fauligem Abwasser hervorzuheben.
Allein über Absauganlagen kann das Risiko der biogenen Schwefelsäurekorrosion nicht ausreichend sicher gesenkt werden, hier bedarf es einem sachgerechten Schutz der Betonoberfläche.